Sie möchten wissen, ob wir uns in diesem Jahr auf einen schönen Sommer freuen dürfen? Dann sollten Sie das Zürcher Sechseläuten, das Frühlingsfest der Zünfte, auf keinen Fall verpassen! Dabei wird pünktlich um 18 Uhr ein Scheiterhaufen angezündet, auf dem ein riesiger Schneemann, der Böögg, steht. Je schneller das Feuer dessen mit Feuerwerk gefüllten Kopf zum Explodieren bringt, desto besser wird das Wetter in der warmen Jahreszeit. Was der Traditionsanlass sonst noch bedeutet für die Stadt an der Limmat, das hat uns der Böögg-Bauer Lukas Meier im persönlichen Gespräch verraten.
Lukas Meier, welchen Einfluss hat das Sechseläuten auf den Tourismus und die Volkswirtschaft im Allgemeinen?
Dass das Sechseläuten auf nationaler Ebene viele Menschen anzieht und positive wirtschaftliche Effekte mit sich bringt, ist unbestritten. Nebst den vielen Besucherinnen und Besuchern aus der ganzen Schweiz verbringen auch die Mitglieder von insgesamt 26 Zünften das vorangehende Wochenende in Zürich, was Logiernächte generiert und für Mehrumsatz in der Gastronomie sorgt. Und ich bin sicher, dass der Traditionsanlass seine Wirkung auch international gesehen nicht verfehlt. Man denke da nur an die spektakulären Bilder, die vom Sechseläutenplatz aus in die Welt gehen, diese sind einzigartig und identitätsstiftend.
Hat sich der Traditionsanlass im Nachgang der Pandemie verändert oder ist er wieder genauso wie früher?
Ich würde sagen, er ist wieder genau gleich wie früher, auch was die Besucherzahlen anbelangt – darauf deutet zumindest der Vorverkauf hin. Wir haben aber einige Learnings aus den Pandemiejahren gezogen. So haben wir auf dem Sechseläutenplatz beispielsweise einen neuen Publikumsbereich eingerichtet. Ursprünglich haben wir damit das Ziel verfolgt, die nötigen Abstände gewährleisten zu können. Nun ist das zwar nicht mehr notwendig, aber weil sich der Bereich bewährt hat, haben wir ihn beibehalten.
Wieso ist Zürich aus Ihrer Sicht prädestiniert für Grossanlässe?
Natürlich nur schon alleine wegen der Bedeutung unserer Stadt als Hub der Schweiz, die sie dank dem Flughafen und ihrer hervorragenden Anbindung an den öffentlichen Verkehr erlangt hat. Daneben besticht sie aber auch mit einem attraktiven Angebot: Sie verfügt über tolle Locations und Plätze für Grossveranstaltungen sowie über eine wunderschöne Kulisse mit dem See und der Altstadt. Das alles hat aber auch eine Kehrseite: Als Veranstalterin oder Veranstalter darf man den Bogen nicht überspannen, denn Zürich soll auch für seine Einwohnerinnen und Einwohner lebenswert bleiben. Es geht also wie so oft um die richtige Balance, und die gilt es zu finden.
Inwiefern kann sich die Destination noch verbessern, wenn es um die Betreuung von Veranstalterinnen und Veranstaltern geht?
Ich erlebe die hiesigen Behörden und Organisationen wie Zürich Tourismus als sehr professionell im Umgang mit Veranstalterinnen und Veranstaltern. Es herrscht ein breiter Konsens darüber, dass es beim Thema Grossevents vor allem um Qualität und nicht um Quantität gehen soll. Um das zu erreichen, arbeiten wir alle Hand in Hand.